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Badezimmer altersgerecht planen

Alle, die heute schon an morgen denken, beschäftigen sich vielleicht mit einer barrierefreien Einrichtung. Mit zunehmenden Alter werden Komfort und Funktionalität der Räume immer wichtiger. Das gilt auch für das Badezimmer. Dieser Raum sollte für jeden gut zugänglich sein. Treppen, Stufen und mögliche Stolpergefahren gehören daher nicht in ein barrierefreies Badezimmer. Damit sich heutige Bauherren und Bad-Renovierer auch im Alter herrlich im Bad entspannen und sich ausgiebig waschen können, sollten sie diese fünf Tipps berücksichtigen.

Bodenebene Dusche

Der Schritt ins kühle Nass fällt bei ebenerdigen Duschen besonders leicht. Durchgeflieste Böden und superflache Duschwannen ermöglichen einen komfortablen Zugang – sogar für Rollstühle. Als Vorsichtsmaßnahme dient ein rutschhemmender Untergrund, rutschfeste Fliesen und Wannen sind in zahlreichen Variationen erhältlich. Damit der Duschvorgang möglichst bequem und genüsslich vonstatten geht, sollte die Dusche mindestens 1,20 Meter lang wie breit sein, Rollstühle finden in Duschen ab 1,50 Meter ausreichend Platz. Kleiner Tipp: Mit Glastüren wirkt der Raum größer. Öffnen diese nach außen, freut sich der Duschen-Nutzer über mehr Komfort und ein einfacheres Schließen der Tür. Mehr zu den Unterschieden zwischen einem gefliesten Boden und der Duschwanne sowie weitere Informationen zur Badezimmer-Planung finden Interessierte zum Beispiel auf www.calmwaters.de.

Barrierefreies Waschbecken

Bei der Planung des Waschbeckens sollten Bad-Renovierer besonders auf eines achten: Es sollte unterfahrbar sein. Das heißt, dass Rollstuhlfahrer das Becken problemlos nutzen können, ohne etwa mit dem Knie gegen den Siphon zu stoßen. Für den richtigen Bewegungsfreiraum wird in der Regel eine Fläche von 2,25 Quadratmetern vor dem Waschtisch geplant. Seifenspender und Handtücher sollten je nach Körpergröße in entsprechender Höhe platziert werden.

Niedrige Badewanne

Mit zunehmenden Alter möchte kaum jemand auf den gewohnten Luxus eines wohlig warmen Vollbades verzichten. Weil der Zugang zu herkömmlichen Badewannen mit schwindender Muskelkraft immer schwieriger wird, reagieren Hersteller mit niedrigeren Modellen. Wird die Badewanne in den Boden eingelassen, können Senioren die Wanne leichter betreten. Die Randhöhe beträgt dann je nach Modell etwa 25 cm. Mit festem Griff an möglichen Wandstützen ist dieses Hindernis schnell überwunden. Eine Antirutsch-Beschichtung sorgt für den sicheren Stand. Niedrige Badewannen sind nicht nur altersgerecht, sie sehen auch klasse aus: Elegant peppen sie das Badezimmer auf – ein Hingucker für Jung und Alt.

Eine andere Möglichkeit ist die Badewanne mit Tür. Diese ermöglicht einen einfachen Zugang mit einer Einstiegshöhe zwischen zwölf und 15 cm. Das Beste daran: In vielen Fällen lässt sich die Tür auch erst im Nachhinein in die Badewanne einbauen. Also heute ein geeignetes Modell aussuchen, später folgt die Ausstattung zum barrierefreien Modell.

Einhebelmischer

Um die Wassertemperatur und -menge richtig einzustellen, sollten Renovierer im barrierefreien Bad zu Einhebelmischern greifen. Nutzer benötigen lediglich eine Hand für die Regulierung, mit der anderen können sie sich zum Beispiel an Haltegriffen festhalten. Thermostat-Armaturen oder berührungslose Varianten eignen sich ebenfalls gut. Von Zweigriffarmaturen ist allerdings abzuraten.

Für den sicheren Halt

Wer ein barrierefreies Badezimmer plant, sollte an ausreichend Wand- und Stützgriffe denken. Gerade auf nassen Fliesen oder in der rutschigen Dusche ist der feste Halt wichtig – besonders wenn der Stand ohnehin wacklig wirkt. In der Dusche, über der Badewanne, neben dem Waschtisch und der Toilette sollten daher Stützgriffe platziert werden. Falls aktuell kein Bedarf an Haltegriffen besteht, können diese später nachgerüstet werden. Es ist dennoch ratsam, die genaue Platzierung in die Planungen einzubeziehen. So bleiben die angedachten Stellen frei von Wasser- und Stromleitungen und werden nicht durch Hängeschränke oder Co. belegt.

Holzboden für ein gemütliches Ambiente im Bad

© Keragres/homify.de
© Keragres/homify.de

Die Zeiten, in denen das Bad lediglich mit rein funktional und nicht der Ästhetik dienenden Sanitärprodukten ausgestattet wurde, sind passé. Längst nicht mehr wird das Badezimmer nur als reine “Nasszelle” genutzt. Wer heutzutage ein Bad einrichtet, möchte sich einen eigenen Wohlfühlbereich und damit einen persönlichen Ort schaffen, der zum Erholen einlädt. Neben der Einrichtung und Gestaltung der Wände, spielt der Boden eine ebenso wichtige Rolle. Schließlich gehört dieser zum Raumkonzept dazu und ist für die Gesamterscheinung unentbehrlich. Insbesondere Holz überzeugt dabei mit einer Vielzahl an positiven Eigenschaften.

Holz – Ein natürliches Material mit Charakter

Gerade im Badezimmer, wo man des Öfteren barfuß ist, besteht der Wunsch nach einem angenehmen Trittgefühl sowie einem warmen und behaglich wirkenden Boden, der zugleich Ruhe ausstrahlt. Was liegt hier näher als ein Belag aus Holz? Das natürliche Material vereint all diese Aspekte gekonnt miteinander und erzeugt in dem Raum ein gemütliches Ambiente. Insbesondere Holz mit einer deutlich abgezeichneten Maserung belebt ein Bad auf stilvolle Weise und verleiht diesem das gewisse Etwas. Wer einen Holzboden für sein Bad wählt, trifft gleichzeitig die Entscheidung für einen qualitativ hochwertigen, zeitlosen und stets von Geschmack zeugenden Belag. Gleich welchem Farbton, Holz harmoniert darüber hinaus hervorragend mit klassisch-weißer Sanitärkeramik und setzt diese in einen wirkungsvollen Rahmen. Farbliche Akzente können in Form von Textilien, frischen Blumen, Zimmerpflanzen oder einem auffälligen Mobiliar gesetzt werden. Holz ist überaus kompatibel, was seinen besonderen Charakter zusätzlich unterstreicht.

Beständig, pflegeleicht und optisch reizvoll

© Von Mann Architektur GmbH/homify.de
© Von Mann Architektur GmbH/homify.de

Die Aussage, dass sich das natürliche Material und Wasser miteinander nicht vertragen, ist längst überholt. Echtholz zum Beispiel kann im Bad genauso gut wie im Schlafzimmer und anderen Räumen verlegt werden, wenn dabei ein paar Hinweise beachtet werden. Für das Badezimmer eignen sich vor allem harte Holzarten wie Eiche oder Nussbaum, da diese bei Nässe nur geringfügig quellen. Um eine mögliche Hebung durch Feuchtigkeit zu vermeiden, empfiehlt sich eine vollständige Verklebung des Holzes mit dem Boden. Die Oberfläche sollte mit speziellem Öl oder Wachs versiegelt werden, sodass das Wasser nicht durch mögliche Risse in das Holz gelangen kann. Ein Holzboden ist pflegeleicht und auch in der Handhabung einfach. Es sollte lediglich stehende Nässe vermieden werden, um den Boden nicht unnötig zu strapazieren. Ansonsten kann bedenkenlos auf einen Belag aus Holz im Badezimmer zurückgegriffen werden.

Welches Bad ist mein Bad?

Im Rahmen einer Renovierung oder eines Neubaus kommt man irgendwann zur Überlegung: Wie soll mein Bad ausgestattet sein? Funktional? Design-Orientiert? Modern oder zeitlos?

Generell sollte man, bevor man sich über die Planung Gedanken macht, einige andere Punkte überlegen:

Wie viele und welche Personen nutzen das Badezimmer?

Selbstverständlich hat eine Single-Person andere Ansprüche an ein Badezimmer als eine vierköpfige Familie mit kleinen Kindern. Während bei einer Alleinnutzung das Bad relativ frei geplant werden kann, sollte für die Kinder das Bad auch sicher und kindgerecht ausgestattet werden. Wo können Kanten vermieden werden, auf welcher Höhe werden WC, Waschtisch und Armaturen angebracht usw.?

Wie lange soll das Bad genutzt werden?

Wenn man nicht vorhat, das Badezimmer irgendwann wieder einmal umzubauen, macht es Sinn, sich über die barrierefreie Ausstattung des Badezimmers Gedanken zu machen. Keinesfalls hat diese Art der Ausstattung irgendeinen Einschnitt in Sachen Design – es gibt wundervolle Walk-In-Duschwannen, die ohne einen Millimeter Schwelle auskommen. Aktuell voll im Trend sind bodengleiche Duschen, die durch eine Duschrinne ausgestattet werden. Diese Duschrinne wird in den gefliesten Boden gesetzt, darunter befindet sich der Ablauf. Es ist also keine gesonderte Duschwanne notwendig.

Welche Ausstattung bevorzuge ich?

Diese Frage kann fast nur im Zusammenspiel mit den oben genannten Fragen beantwortet werden. Wichtig hierbei ist, dass die Armaturen, Waschbecken usw. sich als alltagstauglich erweisen, ohne dabei an der Optik einzubüßen. Eine Vielzahl an Markenherstellern bieten hier eine breite Auswahl an Produkten an – hier gibt es natürlich eine große Preisspanne. Je nachdem, ob man eine Waschtischarmatur mit Glaseinsatz und Wasserfall-Ausfluss oder einen schönen, aber relativ einfachen Wasserhahn möchte, fallen hier natürlich unterschiedliche Preise an.


Generell ist zu sagen, dass das Badezimmer neben dem Schlaf- und Wohnzimmer das wohl am meisten genutzte Zimmer des Hauses oder der Wohnung ist. Umso wichtiger ist es, dass man sich in diesem wohl fühlt. Den Möglichkeiten sind hierbei (fast) keine Grenzen gesetzt.