Das leidige Thema mit der Wärmepumpe nimmt kein Ende. Schon zu Beginn des Winters habe ich durch häufiges Ablesen des Wärmepumpen-Managers ein Problem identifiziert, warum es manchmal kalt im Haus ist.
Unsere Wärmepumpe beheizt einen Pufferspeicher, der quasi aus zwei Teilen besteht, dem für die Warmwasser-Erwärmung und dem für das Heizungswasser. Die Solltemperatur für die Warmwasser-Erwärmung steht bei uns konstant auf 52°C; das Heizungswasser folgt einer Heizungskurve, die abhängig ist von der Außentemperatur. Der Heizkreis für das Heizwasser wird im WP-Manager als „1. Heikreis“ bezeichnet.
Der „2. Heizkreis“ saugt sich nun das warme Heizwasser aus dem Pufferspeicher und lässt es durch die FBH-Schlaufen fließen. Dieser 2. Heizkreis ist regelungstechnisch in keinster Weise an den 1. Heizkreis gekoppelt. Warum, bleibt ein Geheimnis der Branche. Auch wenn ich die Regelungstechnik-Vorlesung übersprungen habe, ist es mir unbegreiflich, warum man nicht ein System konstruieren kann, bei dem die Räume einfach eine Temperatur anfordern und die Zentralregelung die WP so ansteuert, dass halt genug Wärme in der FBH ankommt. Aber egal, es is‘ ja wie’s is‘.
Die Fehlkonfiguration in meinen Augen ist nun die folgende: Die WP beheizt entweder den oberen Teil der Wärmepumpe (Warmwasser) oder den unteren Teil (Heizungswasser). Geregelt wird die WP über die Rücklauftemperatur. Über ein Umschaltventil wird der Rücklauf im oberen oder im unteren Teil des Pufferspeichers entnommen. ABER: Es gibt nur einen Fühler für die Rücklauftemperatur und der sitzt nach dem Umschaltventil am Rücklaufrohr zur Wärmepumpe.
Jetzt passiert folgendes:
- WP wärmt gerade mal Warmwasser.
- Der Anlegefühler am Rücklauf zur WP misst nun eine relativ hohe Temperatur (>40°C). Da es nur einen Fühler gibt, interpretiert der WP-Manager nun diese Rücklauftemperatur aber anscheinend nicht nur als Rücklauf des Warmwassers, sondern auch als Rücklauf-Ist-Temperatur des Heizungswassers.
- Die Rücklauf-Soll-Temperatur des Heizungswassers (sagen wir 32°C) liegt nun viel tiefer als die anscheinend gemessene Ist-Termperatur. Somit sieht die WP keine Veranlassung zu heizen.
- Das Heizungswasser kühlt nach und nach ab (teilweise bis auf 20°C).
- Der 2. Heizkreis (FBH) kann die gewünschte Solltemperatur (sagen wir 28°C) nicht mehr erreichen, da das Heizungswasser im Pufferspeicher die Temperatur nicht hergibt.
- Kalter Fußboden.
- Kalte Füße.
- Kalte Bewohner.
Der erste Tipp von Voß war nun, die Isolierung von dem Fühler zu entfernen, damit er schneller auf Raumtemperatur abkühlt und dadurch das Heizen wieder startet. Klang schon bei der Beschreibung abenteuerlich für mich, aber gut, ich die Isolierung abgeschnitten. Man hätte sich sogar einbilden können, dass es besser geworden ist. Aber heute morgen habe ich sie wieder erwischt. Die FBH erreicht nicht die gewünschte Temperatur; das Heizwasser im Pufferspeicher ist kalt.
Voß war nun heute da – noch mit wenig Erfolg. Er will nun bei Buderus nachfragen, wo das Problem liegen kann. Da heißt es, Daumen drücken.
Wir behelfen uns nun, dass wir ab und zu Soll- und Ist-Temperatur des 2. Heizkreises (FBH) vergleichen. Bei Abweichung drehe ich mal kurz die Soll-Temperatur für die WP so hoch, dass sie auf jeden Fall über der gemessenen Temperatur ist. Dann fängt sie an zu heizen.
Hallo,
bei der Beschreibung oben, habe ich den Eindruck, dass hier mehrere Punkte im Argen liegen.
1. Ist bei dem System jemals ein genauer hydraulischer Abgleich gemacht worden?
2. Ist die Heizlast des Hauses (nicht die ENEV Berechnung) im Vorfeld gemacht worden und damit die genaue Auslegung der Fußbodenheizung bestimmt worden?
3. Wie groß ist eigentlich der Pufferspeicher?
4. Sie sprechen von Heizkreis 1 und Heizkreis 2. Laut der Verschaltungsskizze haben Sie aber nur einen Heizkreis (Fussbodenheizung). Was wird bei Ihrer Regelung denn als Heizkreis 2 definiert? Doch nicht etwa der Ladekreis zum Puffer?
die Pufferbeladung kann nicht über einen Heizkreis (Fussboden, Heizkörper, etc.) definiert werden.
Die WP muß über definierte Temperaturen in den unterschiedlichen Pufferhöhen ein- und ausgeschaltet werden. Sie dient doch als reine Energieerzeugung, definiert durch die Temperaturen im Pufferspeicher. Nichts anderes bei der von Ihnen dargestellten Einbindungsskizze.
5. Die Isolierung vom Fühler zu entfernen ist schon mehr als abenteuerlich, eigentlich ist dieser Tipp sogar dilletantisch.
6. Rätselhaft ist mir auch die in der Verschaltungsskizze eingezeichnete 2. Pufferladepumpe. Was soll die für einen Sinn ergeben, ausser vielleicht einen höheren Stromverbrauch?
7. Sollten Heizkreis 1 und Heizkreis 2 in Ihrer Regelung als Abnahmeheizkreise (FBH, Heizkörper) definiert sein, was ich Ihrer Darstellung nach vermute, können Sie auch nicht zusammenarbeiten und dürfen es auch nicht. Wie gesagt, sie sind für die Abnahmeseite verantwortlich und nicht für die Beladung des Puffers.
Ich denke, hier sollten Sie mit Ihrem Heizungsbauer und dem Hersteller erst einmal etwas Grundlegendes klären. Weitere Versuche zur Nachbesserung sind meines Erachtens, nach meiner Lektüre, so nicht von Erfolg gekennzeichnet.
Dipl.- Ing. Dieter Lesemann
Hallo Herr Lesemann,
vielen Dank für Ihren Kommentar! Bestimmt haben Sie mit einigen Anmerkungen recht.
1. Ich hoffe, dass ein hydraulischer Abgleich gemacht worden ist. Einen Nachweis habe ich nicht.
2. Unterlagen über die Berechnung der FBH liegen mir ebenfalls nicht vor.
3. Der Pufferspeicher ist 600 Liter groß, meine ich.
4. Die Skizze hatte ich in einem anderen Artikel erläutert (http://abenteuerhausbau.de/20110329-warmepumpe-entmystifiziert), wo vielleicht die Bedeutung der Heizkreise und Pumpen deutlich wird. Der „1. Heizkreis“ ist tatsächlich der Ladekreis zwischen WP und Pufferspeicher und in diesem Sinne natürlich kein „Heizkreis“. Er sei aber auch nicht als solcher konfiguriert.
5. Die Idee war wohl, dass der Fühler schneller auf Raumluft fällt und dadurch die Pumpe wieder anspringt. Kam mir aber auch komisch vor.
6. Die Pufferladepumpen für Warmwasser (oberer Teil des Pufferspeichers) und Heizungswasser (unterer Teil des Pufferspeichers) arbeiten alternativ. Die Pumpe, die über dem Pufferspeicher eingezeichnet ist, ist eine Spitzenlastpumpe, die im Gegenstromprinzip bei der Warmwasser-Erzeugung unterstützt. Das Trinkwasser wird nicht im Pufferspeicher gelagert, sondern dort nur in einer spiralförmigen Leitung durchgeführt.
7. Wie gesagt, der „1. Heizkreis“ ist kein Abnahmeheizkreis, sondern der Kreis zwischen WP und Pufferspeicher.
Mein Heizungsbauer will nun mal bei Buderus nachfragen. Ich bin gespannt, ob wir das vor der Heizungsperiode geklärt bekommen.
Hallo Thommy. Hast Du noch Probleme mi Deiner Anlage? Der Speicher ist bestimmt intern getrennt oder? Kannst mir ja mal ne Email schreiben wie Dein Stand heute ist.
Ich habe in etwa das gleiche Anlageschema und der WPM ist auch gleich. Bei mir hat sich über den Stellmotor (für WW oder Heizung) der Warmwasserspeicher im Heizbetrieb langsam abgekühlt. Der Stellmotor ist in seiner Stellung nicht Dicht und vermischt sich mit dem kühleren Heizwasser. So wurde am Tag öfters das Warmwasser aufgeheizt. Ich habe jetzt eine Ventil im Warmwasserkreis eingebaut das Stromlos Geschlossen ist und das Problem war weg.
Gruß Harry
Hallo Harry! Danke der Nachfrage. Das Problem ist inzwischen gelöst. Ein Sensor hing einfach falsch (siehe Artikel http://abenteuerhausbau.de/20121122-warmepumpe-funktioniert). Seit einem Jahr haben wir wirklich Ruhe. Habe lange nicht mehr an die WP gedacht; das war mal anders ;-)